Die 2C/2G-Formel oder Warum Ihr scheitert. (Gewidmet allen Fitness-Trainern auf Linkedin.)

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Heute wurde ich zum wiederholten mal von einem Fitness-Trainer – ja, es sind immer nur Männer – nach meiner "Zufriedenheit mit meinem Fitness-Zustand" gefragt. Aus dem Blauen heraus. Ich werde von Linkedin als "Geschäftsführer" ausgewiesen und damit habe ich "gestresst", "übergewichtig" und mit meinem Zustand "unzufrieden" zu sein.

Um die Frechheit und Unprofessionalität, ungefragt höchstpersönliche Themen wie Ernährung, Übergewicht, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, Gesundheit im Allgemeinen anzusprechen, geht es mir noch nicht einmal.

("Freunde, das geht auch nichts an, ich kenne Euch nicht, ich vertraue Euch nicht!")

Auch nicht darum, warum ich derartige Beratungsdienstleistungen online und digital nachfragen sollte – immerhin gibt es ausreichend professionelle DiätologInnen, Fitness-ExpertInnen, die gegen ein vernünftiges Honorar jederzeit gerne Diätpläne etc. erstellen.

Coach-Coaches wie die Baulig-Brüder lehren aber nun einmal, wie man online "Traumkunden" definiert und online akquiriert, wir alle sind da machtlos.

Aber funktioniert diese Art der Akquise überhaupt? KANN sie funktionieren?

Dazu muss man das Begriffspaar bzw. die Trigger Curiosity und Certainty bzw. Geheimhaltung/Neugierde/Vorfreude und Gewissheit betrachten.

Der äußerst mächtige Trigger Curiosity funktioniert NUR DANN, wenn die Zielperson/en auch nach aller Anstrengung nicht mit Bestimmtheit eigenständig herausfinden kann, was sich hinter z. B. einer mehrdeutigen Werbebotschaft verbirgt. Diese frustrierte Neugierde nagt und will beseitigt werden.

Der Trigger Certainty funktioniert NUR DANN, wenn wirklich keine Fragen mehr offen bleiben > Testimonials, Produktbeschreibungen, die Antworten auf alle ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Fragen der Zielpersonen ... bis sich die absolute Sicherheit einstellt: "Hier wird mir SICHER geholfen!"

Das Problem der Fitness-Coaches auf Linkedin?

Sie möchten einerseits "nicht zu viel verraten" und bleiben daher vage in ihrer Ansprache.

(In vielen Fällen eine sehr sinnvolle Strategie.)

Die Zielperson erkennt im konkreten Beispiel allerdings bereits auf Basis der ersten Fragen (nach dem Gesundheitszustand, Fitnesszustand, Zufriedenheit mit dem eigenen Körper) bzw. auch nach dem Linkedin-Profil die Profession.

Und dann läuft sofort das entsprechende Skript im Kopf ab: "Weiß ich schon", "kenne ich schon", "hatte ich schon", das Übliche, der NÄCHSTE Abnehm-Coach > BRAUCHE ICH NICHT MEHR. KEIN INTERESSE.

Die versuchte Geheimhaltung der angebotenen Dienstleistung verstärkt die Unseriösität der Person.

Der bessere Ansatz?

Frag mich! Dann schreibe ich den auch gleich dazu ;-)